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Mit extremer PMDS hat man nur eine gute Woche im Monat

Reden wir nicht lange darum herum: PMDS (englisch PMDD) ist immer schlimm, unabhängig davon, an wie vielen Tagen des Monats man daran leidet. Wegen dieser bescheuerten Hormonstörung fühlt man sich wie ein Fremdling im eigenen Kopf, bricht in schrecklichen Wutausbrüchen Freundschaften und Beziehungen ab, setzt seinen Arbeitsplatz aufs Spiel oder unternimmt einen Selbstmordversuch. Oder man leidet immer nur stumm, schluckt allen Zorn herunter, und wird innerlich zerfressen bis zur absoluten Verzweiflung (so wie bei mir).

Unter den Betroffenen von PMDS gibt es keine Gewinnerinnen; wenn ich jemandem begegne, die es an zwei Tagen im Monat hat, gratuliere ich ihr trotzdem nicht. Zwei Tage PMDS sind zwei zu viel.

Manche Frauen haben es zwei bis drei Tage lang, manche leiden eine Woche lang darunter, und – manche besonders „Glücklichen“ haben es ganze zwei Wochen lang.

Zwei Wochen jedes Monats, so lange, bis dieser Zyklushorror endlich aufhört. Dann treten, wenn wir Pech haben, die Probleme der Menopause an seine Stelle …

Eine Frau menstruiert etwa 400-mal in ihrem Leben. Das sind 400-mal zwei geraubte Wochen. Es sind JAHRE, die uns verloren gehen.

ABER: Das heißt noch lange nicht, dass die anderen zwei Wochen eine Idylle sind. Für mich sind es nur 5 bis 7 Tage, an denen es mir „gut“ geht. (Soweit man ein Leben mit chronischer Erschöpfung, Depression, komplexen Traumas und OCD gut nennen kann.)

Die erste Zykluswoche (Periode):

Früher ging es mir mit Einsetzen der Periode schlagartig besser. Es war, als habe sich der schwarze Nebel gelichtet, als wäre ich wieder ich selber. Selbst die teils heftigen Krämpfe konnten daran nichts hindern; sie waren vielmehr wie aufgedrehte Herolde, die verkünden, dass der Himmel endlich aufgerissen ist.
(Grund ist das Absinken des Progesterons, das für manche von uns der Verursacher unserer PMDS ist.)

Aber inzwischen sind die zwei Wochen der zweiten Zyklushälfte so verheerend, dass der Nebel sich nicht mehr plötzlich lichtet; stattdessen muss ich mich an den ersten Tagen der Periode vom Drama der Progesteron-Phase richtiggehend erholen.

Die erste Woche steht ganz unter dem Zeichen der Erschöpfung. Ich fühle mich, als stünde ich zwischen den rauchenden Ruinen meines Lebens. Der einzige Unterschied zur zweiten Zyklushälfte ist der, dass das Feuer aufgehört hat.

Die Reizbarkeit bleibt noch länger, und auch die Erinnerungen an all die Beleidigungen von früher wollen nicht gehen wie unerwünschte, unsympathische Gäste.

In der ersten Woche kann ich nichts Produktives tun, nicht auf irgendein Ziel in der Zukunft hinarbeiten; ich kann nur Trümmer umherschieben.

Die zweite Woche: Östrogen rules

Erst in der zweiten Woche werde ich wieder „ich“. Es ist, als ob ich eine alte Schulkameradin wiedersehe, die ich eigentlich fast vergessen hatte. Oft erfüllt mich mein richtiger Charakter mit Staunen, ja, es ist fast, als würde ich mich neu kennen lernen: Ich flippe DOCH NICHT bei jeder Kleinigkeit aus? Ich kann auch einmal über einen Angriff hinwegsehen; ich kann Schwierigkeiten wegstecken, OHNE dass ich in rasende Wutanfälle gerate? (Wobei sich diese emotionalen Ausbrüche für andere unbemerkt nur in meinem Innern abspielen.) – Eigentlich ist diese Person, dieses wahre Ich, ziemlich ok. Wenn sie länger bei mir bleiben würde, könnte man vielleicht irgendwas machen, um mein Leben ein bisschen in den Griff zu kriegen.

Früher, vor meiner chronischen Erschöpfung, war ich in der zweiten Woche sehr produktiv. Heute ist es nur noch ein schwacher Widerhall. Ich merke, dass Östrogen seine gnädige Wirkung auf mich ausübt, wenn ich mich meinem Lieblingshobby, dem Schreiben von Mittelaltergeschichten, wieder widmen kann. Aber nur kurz und nie zwei Tage in Folge; dafür hat die chronische Erschöpfung gesorgt.

Wie eine Vergiftung durch die eigenen Hormone: Der Eisprung

Und dann wache ich eines Tages auf und würde am liebsten für den Rest meines Lebens liegen bleiben. Ich bin so erschöpft, dass ich mich am liebsten nach jeder Anstrengung wieder hinlegen würde. „Anstrengung“ heißt in dieser Zeit: Zähneputzen. Zehn Stufen hochsteigen. Fenster aufmachen, um zu lüften. Eine Stunde am Tisch sitzen und arbeiten – danach den Rest des Tages ausruhen. Geschichten schreiben, Haare waschen, Einkaufen gehen: Unmöglichkeiten! Ich kann nur im Bett liegen und auf Reddit Erfahrungsberichte anderer Leute lesen.

Ich fühle mich so kraftlos, als wäre ich innerlich hohl, während alle anderen in sich drin Energie im Übermaß haben.

Diese Erschöpfung ist so anders, so allumfassend, dass ich sie oft mit einer Vergiftung vergleiche. Sie fühlt sich nicht wie eine „gesunde“ Erschöpfung an, wie die stolze Müdigkeit, wenn man einen Tag lang viel getan hat. Sie fühlt sich auch etwas anders an als die chronische Erschöpfung, die mich seit fünf Jahren begleitet: Es scheint, als wäre sie ein hämischer Gruß des Schicksals, das mir zeigen will, dass ich dem Abgrund der Kraftlosigkeit nie entkommen werde. Aber vielleicht empfinde ich das auch nur deshalb so krass, weil diese Erschöpfung ganz plötzlich nach der „guten“ Phase eintritt.

Schuld ist das luteinisierende Hormon, das den Eisprung auslöst.

Zweite Zyklushälfte: Werwölfin

Diese Müdigkeit hält meist zwei bis drei Tage an. Und ab dann – befinde ich mich in der zweiten Zyklushälfte! Herzlich willkommen auf der Rutsche Richtung Hölle! Ab jetzt wird’s nur immer schlechter. Alle alten negativen Erinnerungen sind wieder da. Manchmal ärgere ich mich sogar über Sachen, die eine Freundin zu mir gesagt hat, als wir noch im Kindergarten waren. Wenn ich morgens aufwache: Ärger und Zorn. Wenn ich abends ins Bett gehe: Wut und Rage.

Geschichten schreiben: Ach geh! Irgendwas Aufräumen oder so: Vielleicht noch in den ersten Tagen von Woche drei; ab Woche vier ist nur noch Leiden angesagt.

Bücher lesen: Es geht, aber längst nicht mehr so viele wie in Woche 1 und 2.

Fazit

Wenn ich die Tage zusammenzähle, an denen ich nicht am PMDS oder den Nachwirkungen davon leide, komme ich also nur auf 7 bis 5 (!) Tage.

Extremes PMDS: 0/10. Do not recommend.

Fasnet 2024

Heute findet der große Umzug statt. Ich bin natürlich nicht hingegangen.

Es war so schön, als ich mit 18 Jahren begriff, dass ich, wenn die Familie zum Umzug geht, einfach „Nein“ sagen kann.

Nachher muss ich noch die Wildvögel füttern, und dann könnte ich etwas am Worms-Buch 4 weiterstümpern.

Außerdem möchte ich mir heute noch die Haare waschen. Da ich mich danach vor Erschöpfung IMMER mindestens zwei Stunden lang hinlegen muss, sollte ich mit meiner Energie haushalten. Dass ich diesen Blogartikel schreibe, ist eigentlich schon ein großes Wagnis, denn auch das verbraucht Energie, und vielleicht bin ich nachher zu kraftlos fürs Bad. So ist das Leben als chronisch Kranke!

Außerdem befinde ich mich vermutlich schon wieder in der zweiten Zyklushälfte: in der bescheuerten, wenn man an PMDS leidet. Woran ich das erkenne? Mir fallen seit vorgestern wieder alle Beleidigungen und Kritikpunkte ein, die man mir jemals gesagt hat, vor allem die vernichtende Kritik, mit der mein Bruder C. 2019 meinen Lebenstraum vom „Bücherschreiben“ zerstört hat.

Ich möchte heute noch etwas bestellen. Auch das saugt Energie ab, obwohl Shopping toll ist.

Außerdem habe ich mich daran erinnert, was mir ein alter Mann, der meine „Bücher“ gelesen hatte, alles geschrieben hat. Obwohl er sagte, es habe ihm gefallen, hat er nur daran herumgemeckert. Nicht einmal das Grundlegende hat er begriffen, dass die Worms-Bücher, (WIE AUCH IM KLAPPENTEXT STEHT!) als ZUSÄTZLICHE GESCHICHTEN zu verstehen sind.
Außerdem glaubte er, mir alles, was ein Unterschied zum Epos war, erklären zu müssen – dabei schreibe ich in jedem Nachwort, (UND IM KLAPPENTEXT STEHT ES AUCH!!!!) dass diverse Unterschiede nicht als Kritik am Epos, sondern als Variation zu verstehen sind. Oft sind die Unterschiede auf andere Versionen in weiteren Sagen zurückzuführen. Ich bin nur ein Fan, der Fanfiction zu seinem Lieblingsbuch schreibt, aber jederzeit weiß, dass das Original das Non plus Ultra bleibt!

Demnächst werde ich die Bücher ohnehin aus Amazon nehmen, UND ich werde hier einen Artikel verfassen, in dem klargestellt wird, wer die Zielgruppe von diesem Worms-Blödsinn ist.

Ich bin so erschöpft.

Kurzes Update

Als hätte ich nicht schon genug Probleme, ist jetzt auch noch das Internet schwach, sodass ich in meinem Zimmer keinen Empfang mehr habe – seit über einem Monat! Die bisherigen Abstellmaßnahmen haben leider nicht funktioniert.

Seit Ende Oktober konnte ich wegen zu viel Arbeit nicht mehr am Worms-Buch 4 weiterschreiben. Ich vermisse es so! Aber immerhin habe ich gestern meinen Schreibtisch wieder freigeräumt.

Frohe Weihnachten. Vielleicht ist es mein letztes.

Ich wünsche allen, die Interesse an meinen „Büchern“ gezeigt haben, frohe Weihnachten. Ich weiß nicht mehr, ob ich das Worms-Buch 4 zu Ende schreiben kann. The narcissistic monster I am living with is destroying my life. I cannot leave: I am too weak, too tired, too broken. Maybe I will kill myself soon; in that case, I will post a big article where I’ll tell you and the whole world all the monstrous things he did. He was the kind of father who threatens his whole family with his loaded gun. I have been the keeper of his atrocious secrets for long enough. I don’t wanna take his secrets to my grave.

If you want to contact me, please refrain from calling; the narcissist controls everything and would freak out. Maybe I can endure his hatred until it subsides. I am really trying to – for my mum and my birds.

Meine ganze Büchersammlung ist zerstört Teil 2

Ich habe in zwei Räumen Schimmel an meinen Büchern entdeckt. Im dritten Zimmer immerhin nur an einem Buch. Meine Eltern und ich haben das Zimmer mit meiner Mittelaltersammlung fast komplett ausgeräumt. Das ganze Haus ist jetzt voll mit Bücherkartons.

Der Schimmel war auch an zwei Außenwänden hochgekrochen. Wir haben den Malermeister und Experten für Schimmelentfernung kommen lassen, um sich die Sache anzusehen. Er hat uns erklärt, wie wir den Schimmel wegbekommen: Die Wände sollen nass abgeputzt werden (NICHT trocken, weil das die gesundheitsschädlichen Sporen aufwirbelt), und danach soll man eine Anti-Schimmel-Farbe auftragen. Die Tapete muss nicht einmal entfernt werden, sondern kann überstrichen werden.

Das Wichtigste:

Keine Chemikalien zum Entfernen von Schimmel verwenden, wenn man Vögel hat!!!

Der Malermeister schlug uns auch vor, für einen hässlichen schwarzen Fleck oberhalb des Fensters Chlor zu verwenden – aber da sagte ich, dass ich Vögel habe. Für deren hochleistungsfähige Lungen sind solche Stoffe noch viel gefährlicher als für Menschen. Und er erwiderte sofort: „Dann keinen Chlor in Wohnräumen!“

An alle Vogelbesitzer, die mit Schimmel zu kämpfen haben: Der Fachmann sagt, dass auf Chemikalien zur Schimmelbekämpfung verzichtet werden muss, wenn im Haus Vögel wohnen. Wasser reicht, und danach Anti-Schimmel-Farbe!

Ich war unglaublich erleichtert! Meine Köpfchen wohnen zwar drei Zimmer weiter, aber ich hätte es trotzdem niemals erlaubt, dass man Chlor verwendet. So musste ich aber gar keine Überredungsarbeit leisten – Wasser ist die beste Wahl. Ich liebe meine Köpfchen so sehr!

Meine Eltern haben dann den Schimmel abgewaschen (natürlich war die Türe immer zu, damit nicht doch irgendwelche Sporen zu den Köpfchen fliegen, die bekanntlich drei Zimmer entfernt wohnen). Ich selber habe nicht mitgeholfen, damit sich nicht irgendwelche Sporen in meinen Haaren verfangen und dann zu den Köpfchen gelangen, wenn ich sie alle zwei Stunden bediene.

Wir ließen alles einen Tag lang trocknen. Daraufhin haben meine Eltern das Zimmer mit Schimmelfarbe gestrichen. Ich habe die Füllmenge vergessen, aber der Preis lag bei circa 80 Euro. Diese Farbe verhindert, dass sich neuer Schimmel ausbreitet. Sie war auch sehr geruchsarm, finde ich. Trotzdem hielten wir die Türe eine Woche lang streng geschlossen, wegen, ihr könnt es euch denken, der Köpfchen.

Dann haben wir das Bücherregal nass abgewaschen, auseinandergenommen und gestrichen. Demnächst dürfen die Mittelalterbücher wieder einziehen.

Aber halt! Sind die Bücher nicht alle schimmelig/stockfleckig und müssen entsorgt werden?

Also – ich bin, als ich den Schimmel entdeckte, wohl etwas in Panik geraten. Und vielleicht sah ich das auch etwas zu kritisch. Meine Eltern zumindest sahen viel weniger Schimmel als ich, und wenn sie ihn sahen, hielten sie ihn oft für nicht schlimm. Und vielleicht bin ich auch etwas pedantisch veranlagt, keine Ahnung …

Ich stand auch meist mit der Taschenlampe da und habe die Bücher aus allen Positionen so lange angeleuchtet, bis ich ein Pünktchen Schimmel entdeckte. Vielleicht war das etwas obsessiv.

Meine Eltern finden auch die Stockflecken nicht so krass wie ich, und in manchen Lichtverhältnissen sieht man die Flecken nicht einmal.

Am Anfang dachte ich noch, man könne Schimmel nicht abputzen, weil er schon das ganze Papier befallen habe, so wie bei Nahrungsmitteln. Ein Fleck = das ganze Buch verseucht. Aber meine Mum hat zum Beispiel ein Papstbuch abgewischt, und seitdem sieht es wie neu aus.

Gilt das jetzt als Clickbait? Aber ich bin am Anfang echt verzweifelt und dachte, alles ist dahin! Ich habe um meine Bücher getrauert, um alle!

Im Internet stehen viele Tipps, wie man schimmelige/stockfleckige Bücher noch retten könne. Ich habe stundenlang recherchiert, oft bis nachts um drei – deshalb möchte ich den Interessierten die vielen aufwändigen, abstrusen, teuren, gefährlichen oder ekligen (Bücher Seite für Seite mit Talkum bestreichen) Tipps ersparen. Am meisten gefiel mir der Ratschlag, Bücher in die Sonne zu stellen, da UV-Licht das Genom der Schimmelpilze platzen lässt. Weil die Flecken danach natürlich immer noch da sind, werde ich die Bücher draußen und mit Maske mit einem Dremel abschleifen. Die Stockflecken/Schimmelflecken sind bei mir nur am Buchschnitt, meist oben, dort, wo sich der Staub abgesetzt hat, und zum Glück überhaupt nicht tief ins Papier eingedrungen.

Meine ganze Büchersammlung ist zerstört

Ich besaß über 1000 Bücher, vielleicht sogar schon 1500. Jetzt muss ich hunderte wegwerfen.

Sie waren in drei verschiedenen Zimmern in meinem Elternhaus untergebracht. An allen drei Orten habe ich Stockflecken an den Büchern entdeckt, und – aktiven Schimmel! Es ist entsetzlich. Ich habe es am 1. November an vier Büchern bemerkt, während der folgenden Tagen dann an vielen weiteren.
Am Ende des Sommers lag die Luftfeuchtigkeit im Haus mehrere Tage lang bei über 74 Prozent – das hat vielleicht zu diesem Ausbruch geführt. Die Stockflecken habe ich allerdings schon früher bemerkt, aber damals wusste ich nicht, dass Stockflecken auch Schimmel sind.

Ich dachte immer, Stockflecken seien eben feuchter Staub, seien zwar unschön, aber harmlos, typische Alterserscheinungen bei Büchern. Doch das stimmt nicht: Auch Stockflecken verbreiten Sporen, und sie gedeihen nur bei entsprechend hoher Luftfeuchtigkeit.

Wollt ihr wissen, welche Kategorien am schlimmsten betroffen sind?

Meine Bücher über die Geschichte anderer Länder muss ich fast komplett wegwerfen. Frankreich, England, Südamerika, und außerordentlich hohe Verluste bei den Russen. Was mich besonders trifft, auch „The State of Africa“, das Buch mit einem der schönsten Cover, das je designt wurde (Ausgabe von 2013).

Die Bücher über die Antike sind ein Totalverlust. Immerhin sind das nur circa 15 oder 20, und ich mag die Antike nicht.

Drittes R und Zweiter W haben ebenfalls viele Schimmelschäden.

Meine Klassikersammlung ist nur noch ein Fall für die Tonne.

Bei meinen Bücher über Kirchengeschichte und Heilige sind die Hälfte nicht mehr zu retten. Wenigstens sind es die weniger wichtigen Bücher, die ich verlieren werde, und nicht meine Benedikt-Sammlung. Leider sind aber doch zwei Bücher mit Benedikt auf dem Cover verschimmelt. So gemein!

Und der großflächigste Befall: Meine heißgeliebte Sammlung der C.-H.-Beck-Wissen-Reihe und die Kohlhammer-Bücher über Geschichte (eine Phalanx von wundervollen gelben Bänden) sind furchtbar stockfleckig! Die Hälfte bis zwei Drittel sind vermutlich kaputt.

Hoffnung gibt es vielleicht noch hier:

Zunächst glaubte ich, ich müsste ALLE meine Mittelalterbücher wegwerfen. Sie erstreckten sich über eine ganze Wand. Die Sammlung übers Mittelalter war mein größter Stolz, da nahezu jedes der Bücher von einem Professor oder einer Professorin geschrieben war. Vieles davon Veröffentlichungen vom Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte, Festschriften, usw. Alle großen Namen waren versammelt: Althoff, Weinfurter, Schneidmüller, Keller, Laudage. Zwei ganz besondere Teile meiner Sammlung stammten sogar aus der Privatbibliothek des leider viel zu früh verstorbenen Prof. Stefan Weinfurter: Das eine war ein Buch eines Kollegen, mit Unterstreichungen von Prof. Weinfurter höchstselbst, und das andere war die Druckversion eines Vortrags von ihm über Heinrich V. und dessen Beziehungen zu den Kirchenreformern im Reich. Ich habe sie bei einem Online-Antiquariat erstanden.

Genauso dachte ich, dass alle meine Preußen-Bücher und ALLE Bücher über Bismarck wegmüssten.

Aber vielleicht hat es diese beiden Kategorien, Mittelalter und Preußen/Bismarck, doch nicht so schlimm erwischt. Es ist jedoch noch zu früh, um erleichtert zu sein.

Die Habsburg-Bücher und die Bücher übers Heilige Römische Reich deutscher Nation in der Neuzeit sehen noch gut aus.

Und ich konnte noch nicht viel kontrollieren, aber die Bücher über Kaiser Wilhelm II. sind vielleicht auch nicht so schlimm betroffen. Es sind so viele, dass sie einen eigenen Platz haben.

Meine in letzter Zeit gekauften Bücher über Päpste scheinen in gutem Zustand zu sein, und zum Glück sind die Bücher über Agaporniden und andere Bildbände über Vögel, die in einem Schrank lagerten, noch in Ordnung! Wenn die verschimmelt wären, wäre ich am Boden zerstört gewesen.

Die Bücher von Lili Vogel und die handgeschriebenen Manuskripte sind auch unbeschädigt, wobei das wohl fast niemanden interessiert.

Zunächst glaubte ich noch, dass ich fast alle verlieren muss.

Es war so furchtbar. Es war, als wäre jemand gestorben. Ich habe meine Bücher so lieb! Wisst ihr, ich habe mir in meinem bescheuerten Leben nur noch eine Aufgabe gestellt, die ich schon gerne zu Ende bringen würde. Es wird allerdings noch ein paar Jahre dauern, weil ich so furchtbar langsam bin, da mich alles so anstrengt und da ich fast nie Zeit dafür finde, weil immer gerade meine Welt zusammenbricht. (Das Worms-Buch zu Ende schreiben.) Danach kann ich beruhigt sterben, und auch wenn man nachhelfen muss, wäre ich nicht abgeneigt. Es sollte halt funktionieren, wenn ihr wisst, was ich meine …

Aber an diesen ersten Tagen des November 2023 erwog ich ernsthaft, ob ich mich nicht schon demnächst umbringe. Der Verlust meiner geliebten Büchersammlung war solch ein schrecklicher Schlag.

Meine Mum sagte mir immer, ich solle die Bücher behalten, solle sie eben in Kartons auf dem Dachboden deponieren – wenn sie auch alt und hässlich werden, egal, ich solle sie eben behalten.
Aber auf dem Dachboden sind sie ja auch wie weg. Aus den Augen, aus dem Sinn; außerdem ist es dort bitterkalt und im Sommer sehr heiß.

Ich hatte schon 24 Preußenbücher in die Papiertonne geworfen, darunter auch zwei über Bismarck. Am nächsten Tag warf ich die Drittes-R-Bücher (es waren auch welche vom Widerstand verschimmelt, was mich besonders traurig stimmte! Die Widerstandsbücher waren mir immer sehr wichtig!) draußen auf den Tisch, weil es zu dunkel war, um sie zur Tonne zu bringen. Und am selben Tag oder danach (es war ein Sonntag) trug ich die Mittelalter-Bücher, die am schlimmsten betroffen waren, nach unten in den Flur, damit man sie wegwerfen konnte. Es waren hunderte. In der Papiertonne war definitiv nicht genug Platz, die könnte keiner mehr herumschieben.
Mein Vater erbot sich, die Bücher am nächsten Tag zum Recyclinghof zu bringen.

Und ich hatte schon tagelang geweint, aber da war es einfach zu viel. Ich kniete mich zu den Bücherstapeln auf den Boden, legte zwei der Stapel eine Hand auf, und weinte so sehr. Es war, wie wenn ein Pferd stirbt.

Da sagte auch mein Vater, der sonst immer zu scherzen pflegt, dass ich alle meine Bücher wegwerfen solle: „Behalte sie doch! Wir machen in der zweiten Garage einen Platz frei, und dann können sie da lagern!“

Meine Mum war auch gleich dafür. Schlussendlich können wir alle nie was wegwerfen.

Wir haben die Bücher übers Dritte R, die zu dieser Zeit schon zwei Tage im Freien lagen (es regnete dauernd!), in der hinteren Garage deponiert, diejenigen über den Widerstand in der Garage im Haus, die Mittelalterbücher in mehreren Kartons im Flur und in einem anderen Zimmer.

Mein Vater hat sogar aus eigenem Entschluss einen Teil der Preußen-Bücher aus der Tonne herausgeholt, freundlicherweise auch die zwei über Bismarck, obwohl er ihn nicht mag. Aber ich glaube, er weiß, dass ich Bismarck-Fan bin.

Am nächsten Tag haben wir dann noch die restlichen Preußen-Bücher aus der Tonne geholt. Ist das nicht ein jämmerliches Bild? Aber es passt perfekt zu meinem Leben. Und ich finde es sehr nett, dass meine Eltern dabei mitgemacht haben. Am Ende habe ich die Tonne auf den Boden gelegt und mit einem Karton die letzten Bücher herausgefischt.
Vorbeifahrende werden sich wohl gedacht haben: „Das sind richtig arme Leute, wenn sie ihre eigene Mülltonne plündern müssen.“ Das ist schon wieder lustig.

Ich habe das Zimmer, in dem meine Mittelalterbücher, meine Kirchenbücher, die C.H-Beck-Wissens und die Kohlhammer-Urbans sowie die Antiken- und Drittes-R.-Bücher wohnten, komplett ausgeräumt. Meine Eltern haben mir dabei geholfen.

Jetzt ist das ganze Haus voll mit Büchern. Ich kann nicht einmal mehr normal laufen, weil kein Platz mehr ist. Ein weiterer Blog-Artikel folgt.

The narcissist is always the victim

Whatever bad things the narcissist does to you: The moment you confront him about it, he freaks out.

Threatening suicide, of course, because he is the POOREST!

Promising to move out, because nobody likes him, the angel!

Claiming to have a fatal illness that will take his life in the next few weeks! He also lived silently with this magic illness for many years, always hiding his pain, powering through all his hobbies like chopping trees and so on – he just never said a thing because you, all of you, are SO CRUEL to him! He will rather suffer and die silently. Oh, and last week, when his wife empathetically asked him how his illness was, he said: ??? What illness?

I cannot take this madness anymore.

All the things I had to suffer are not real: his coldness, his contempt, his cruelty, his former use of wea***s – that is not bad. The real bad person is ME! Because I am mean to the poor narcissist! I don’t adore him enough. Didn’t I realize that he is the NICEST? He is „soooo liab“ as the Swabians say. He is the best person in the world, a real saint!

Why I am I stupid enough to hope that he will one day show me his appreciation? When he claims that he likes me, that is enough in his narcissistic world! If he would treat me with respect, his narcissistic halo would shrivel!

Why am I feeling disappointed when he mocks all my interests, when he licks up my pain and despair like a delicious meal, when he treats all the STRANGERS with jovial friendliness and consideration for their feelings?
I am just his d*****r, I am trash incarnate. A splendid person like him could only produce an utter failure (sorry, b******s, he thinks lowly of you, too!). Isn’t it actually embarrassing for such a glorious human that his offspring is so, so worthless?

Ein riesiger Verrat

Ich bin unglaublich schockiert. Ich lebe in einem Haus, das 1870 erbaut und nie viel renoviert wurde.
Dass bei solch einem Altbau in allen Außenecken Schimmel hereinkriechen will, wusste ich schon als kleines Kind. Früher haben meine Eltern manchmal ein Schimmelmittel aufgebracht. Aber seit die Köpfchen da sind, darf man auf keinen Fall mit solchen Mitteln gegen ihn vorgehen, da es für sie lebensbedrohlich (!) wäre. Das gilt für alle Vögel.

Und jetzt ist es passiert: Ich habe Schimmel in meiner Büchersammlung gefunden! In meinen Büchern von der Wissen-Reihe von C. H. Beck. Wer sie nicht kennt: Das sind kleine, je ca. 128 Seiten lange Bücher, geschrieben von namhaften Lehrstuhlinhaberinnen und Lehrstuhlinhabern zu verschiedenen Themen. Die meisten Bücher dieser Reihe widmen sich Themen der Geschichte, es gibt aber auch andere Gebiete, die behandelt werden, z. B. Musik, Kunst, Psychologie und Medizin.

Ich hatte ungefähr 120 Bücher dieser Reihe. Sie waren der Stolz meiner Sammlung, ich hatte sie so lieb! Alle C.H.Beck-Wissen-Bücher haben verschiedenfarbige Cover, sodass sie einen wunderschönen bunten Reigen bilden. Ich hatte zwei ganze Regalbretter voll und freute mich jedes Mal, wenn ich sie anschaute.

Und jetzt habe ich an vier von ihnen Schimmel entdeckt!!!! Es ist so gemein! Hinten am Buchblock. Ein paar andere haben verdächtig aussehende Stockflecken.

Sie standen in einem Regal von Ikea. Mein Bruder hatte das gekauft, als er noch in diesem Zimmer wohnte, und später habe ich es okkupiert. (Er hat es aber erlaubt.) Leider stand das Regal an einer Außenwand, aber da stand es schon, als mein Bruder es dort aufstellte, und seinen Büchern ging es jahrelang gut darin.
2020 sind dann meine Bücher dort eingezogen, oder 2021. Und jetzt das!!!

Ich fühle mich verraten! Meine Bücher sind meine Freunde, meine Schätze, eines der ganz wenigen Dinge auf der Welt, die ich noch haben durfte! Mir ist im Laufe meines Lebens schon so viel genommen worden:

As I have sometimes hinted at, I had a very traumatic childhood.

Von meinen Großeltern weiß ich nichts, als dass sie gestorben sind. Andere Erinnerungen habe ich nicht mehr an sie, bis auf eine Oma, die später, als ich erwachsen war, vor meinen Augen einen Schlaganfall erlitt, an dem sie drei Tage später sterben würde.

Ich wollte immer Geschichte studieren, aber diesen Traum hat mir eine Person, die ich stets verehrt hatte, gnadenlos zertrampelt.

Ich habe einen Beruf gelernt und habe in einem Unternehmen gearbeitet, aber wurde zwei Jahre lang gemobbt, bis ich kündigte. Seitdem kann ich nicht mehr mit Menschen arbeiten. Bei jeder Interaktion fange ich an zu weinen.

Mein Schwarzköpfchen Fritz ist 2017 ganz plötzlich gestorben. Er war mein Seelenverwandter, ich hatte ihn so lieb. Er wurde nur zwei Jahre alt. Ich vermisse ihn so sehr. Er war Lilis erstes Männchen.

Ich habe eine chronische Krankheit, die dazu führt, dass mich alles über die Maßen anstrengt. Selbst wenn ich nur für eine Stunde meinen Bruder und seine Freundin besuche, muss ich mich danach den Rest des Tages ins Bett legen. Selbst nach so einfachen Sachen wie Haarewaschen muss ich mich zwei Stunden lang erholen!

Früher konnte ich täglich eine Stunde Sport machen. Das geht nicht mehr.

Früher liebte ich es, Sprachen zu lernen, um Bücher zu lesen. Das geht nicht mehr.

Früher habe ich mich geschminkt und schön angezogen, weil mir das Freude machte. Geht nicht mehr, zu anstrengend. Zum Im-Bett-Liegen braucht man keinen Eyeshadow.

Früher fuhr ich zu Opern, alleine, Götterdämmerung natürlich. Das wird nie wieder passieren. Zu anstrengend.

Meine Freundinnen habe ich alle aus den Augen verloren, außer meiner besten, das ist natürlich Lili. Mit den introvertierten Freundinnen ging es leise auseinander, weil ich auch introvertiert bin und keine von uns der anderen lästig fallen wollte. Dann blieben nur die extrovertierten Freundinnen übrig, und die waren zwar anstrengend, aber schon lieb, bis Corona kam. Wegen des Mangels an Gesellschaft klammerten sie sich an mich und wurden zu selbstbezogenen Laberautomaten. Nachdem man mich (mehrmals!) zwei Stunden lang pausenlos von sich selber vollgefaselt hatte, ohne mich zu fragen, wie es eigentlich mir ginge, hatte ich keine Kraft mehr, diese Freundschaften weiterzuführen.

Meine Lehrer sagten früher immer, ich erinnere sie an Rory Gilmore und an Lisa Simpson. Wenn sie mich heute fragen würden, was ich mache, wisst ihr, was ich sagen müsste? Dass ich Dichtungsringe zähle. Das ist meine Arbeit.

Ich wollte immer Bücher schreiben, aber diesen Traum hat mir mein Bruder C zertrampelt.

Seit 2019 habe ich Depressionen.

Vielleicht habe ich Zwangsstörungen, keine Ahnung, es gibt keine psychische Versorgung hier auf dem Land. Ich zähle nicht mit, wie oft ich mir am Tag die Hände wasche, oft mehrmals hintereinander. Ich muss auch minutenlang kontrollieren, ob der Herd aus und die Fenster zu sind. Nachts stehe ich oft dreimal wieder auf und schaue, ob die Fenster wirklich geschlossen sind. Das geht bis um halb zwei.

Eines der wenigen Dinge, die ich noch hatte, waren meine Bücher.

Es sind schon einige, definitiv mehr als 1000, aber ich bin zu erschöpft zum Zählen.

Und jetzt schimmeln sie! Es fühlt sich an, als hätten sie mich verraten, oder das Schicksal. Das miserable Raumklima wird auch den anderen zusetzen; es ist nur noch eine Frage der Zeit.

Ich darf nichts Schönes haben, ich darf nichts Nettes für mich haben. Mir muss alles genommen werden. Ich darf mich an nichts freuen.

Und natürlich gibt es so viele Menschen, denen es schlimmer geht. Ich denke jeden Tag an die anderen überall auf der Welt. Jede Nacht denke ich an die Verbrecher überall und was sie ihren Opfern antun, und an die Unterdrückerregime und die notleidenden Leute. Ich hasse die bösen Menschen auf der Welt.

ABER: Hier im Industrieland Deutschland geht es vielen Menschen ausnehmend gut. Natürlich gibt es auch hier Krankheiten, Unfälle, Leid. Doch allen um mich herum geht es blendend! Das ist ja auch schön für sie, und die meisten sind nette Leute. Alle sind gesund, reich, fit, haben Zeit für Hobbys, haben Kraft, irgendwelche sinnlosen Aufgaben zu beginnen. Mir ist nur eine Person bekannt, die seit Jahren bloß Pech hat. Das setzt einem auch zu, wenn man der einzige Loser in einer Riege von Stars ist.

Und jetzt gehen meine Bücher zugrunde. Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass ich sterbe, bevor alles verschimmelt. Ich hatte sterben wollen, bevor alles, was mir noch ein Körnchen Freude brachte, kaputt ist. Es hätte doch gereicht, wenn man die Bücher nach meinem Tod wegwirft. Jetzt werde ich auch noch meine Büchersammlung aufgeben müssen.

Das Schicksal ist erst zufrieden, wenn es mir alles genommen hat.

Neue Herausforderungen

Etwas Positives: Die letzten Tage hatte ich etwas mehr Energie als sonst.
Ich hatte mir erhofft, diese Energie in eines meiner Hobbys (Worms-Buch 4) investieren zu können. Stattdessen

… musste ich ein ganzes Zimmer umräumen, weil einer meiner zwei Schreibtische kaputtging.
Da ich jeden nur denkbaren Platz mit Büchern und Ablagefächern gefüllt habe, gestaltete sich das sehr schwierig: Ich musste die Sachen in zwei anderen Zimmern verteilen und weitere Möbel wegschieben, damit der Tisch überhaupt durch die Tür passte. Immerhin hatte ich genug Kraft, um diese Aufgabe in zwei Tagen durchzuziehen, mit ganz viel Hilfe von meiner Mum.
(Der alte Schreibtisch ist weg – aber nicht weggeworfen, weil wir echte Schwaben sind und ihn jetzt hinter dem Haus als Ablage benutzen. Vorher stand dort ein runder Tisch mit Blechbeinen, mit gesplitterter Tischplatte und Verfärbungen am Plastik oder was das war. Der hat sein Tischdasein auf dem Recyclinghof beendet.)

Morgen kommt der neue Tisch, dann kann ich meinen anderen endlich wieder freiräumen.

Aber natürlich hatte ich keine Zeit, mich meinem Hobby zu widmen.

Ist ja klar. Ich komme jeden Monat nur an ca. drei Tagen dazu.
Alle anderen Hobbys habe ich ohnehin schon lange aufgegeben: Sport, eine sehr spezielle Sprache lernen, Diamond Painting – und die anderen Hobbys, die ich früher hatte, habe ich sogar schon vergessen.

Und leider fällt noch so viel weiteres an, was ich irgendwann erledigen muss:

Ich muss ein neues Handy kaufen und einrichten, was ich unglaublich stressig finde, weil ich Veränderungen HASSE.

Ich muss Fotos vom alten Handy, vom Handy meiner Mum und von einem Notebook übertragen, und diese Fotos am besten noch irgendwo ein drittes Mal sichern (es sind hauptsächlich wichtige Fotos von der echten Lili und dem Blauen).

Ich muss mein Notebook bearbeiten, weil nach dem Update etwas schiefging und auf einmal 18 GB Speicher voll sind, die vorher frei waren. Von Notebooks verstehe ich aber leider nicht viel.

Ich muss einen Platz für neue und alte Bücher finden.

Ich sollte eine Sicherungskopie von meinem Blog erstellen, und ihn völlig umbauen.

Und außerdem kann ich nie vor nachts um zwei einschlafen.

Und vielleicht, vielleicht könnte ich einmal ein paar Szenen von diesem Worms-Buch 4 abtippen, aber das ist wahrscheinlich zu viel verlangt.

Über die Unplanbarkeit des Lebens einer chronisch Kranken

Wenn man chronisch krank ist, nimmt man sich ohnehin nichts Großes mehr vor. Urlaubsreise? Im Leben nicht! Ein Haus bauen? Als ob! Ein Zimmer tapezieren? Mit welcher Kraft bitte? Das Bücherregal abstauben, oder einmal etwas putzen, oder, wenn es hochkommt, 20 Minuten Sport machen? DAS sind Aufgaben, die machbar wären – wenn nichts dazwischenkommt.

Und wie oft kommt etwas dazwischen. Man kann niemals für den nächsten Tag planen; jeden Morgen beim Aufstehen erweist sich, ob man heute die anstehenden Aufgaben, Aufgäbchen vielmehr, bewältigen kann, oder ob die Kraft nur fürs Existieren ausreicht.

Man hat ja keine übersteigerten Wünsche mehr, keine ehrgeizigen Ziele, nur ganz bescheiden würde man einfach gerne den längst überfälligen Staub unter dem Bett wegwischen, oder die eingegangenen Briefe abheften – Dinge, die jemand ohne chronische Krankheit einfach zwischendurch erledigen kann.
Doch nein, es darf nicht sein. Entweder sind es Kopfschmerzen, oder es ist ein Infekt, oder es ist der Luftdruck – alles nur Kleinigkeiten für Gesunde, aber wenn man chronisch krank ist, saugen diese Kleinigkeiten unerbittlich den ohnehin schon geringen Energietank leer.

Dann sieht man die Pläne, diese hochfliegenden Hoffnungen, einmal aufzuräumen, sich die Haare zu waschen, oder vielleicht, vielleicht, einmal sich einem Hobby zu widmen – wieder zerplatzen, wie so oft, während man sich vom einmaligen Treppensteigen erholen muss (nur in den nächsten Stock!). Dann wird es schon unverhältnismäßig kräftezehrend, nur aufrecht am Tisch zu sitzen. Einmal in den Garten zu schlurfen und den Wildvögeln Körner hinzustreuen, rechtfertigt, dass man sich danach wieder hinlegt, weil man so entsetzlich erschöpft ist.

Dann bleibt der Staub eben liegen, die Papierstapel wachsen weiter, die Sportmatte zerbröselt ungenutzt, die Hobbys sind nichts als Erinnerungen an die gesunde Vergangenheit.

Und es bleibt wieder nur die Ernüchterung, dass meine Hoffnungen und Pläne, so klein sie auch waren, trotzdem zu ehrgeizig gewesen sind. Aufräumen, sich die Haare waschen, einkaufen gehen – das ist alles zu viel verlangt. Mein Schicksal als chronisch Kranke sagt: Das hast du alles nicht verdient. Vom Aufräumen zu träumen, ist nicht genug Demut.

Ich hätte auch nie gedacht, dass ich eines Tages im Leben die anderen darum beneide, dass sie Staub wischen können.