Archiv für den Monat: Juli 2020

Es ist endlich fertig!

Lange, lange habe ich dafür gebraucht, aber heute, nach einer Zeit großer Anstrengungen, habe ich es endlich fertiggestellt.

Meine Steuererklärung.
Ja, was habt IHR denn gedacht? Dass ich hier, auf meinem Autorenblog, etwa über die Fertigstellung neuer Buchprojekte berichte? 😉 Nein, im Ernst, ich hasse diesen Steuerwahnsinn. Ich kapiere es nicht, und die Seite im Internet, mit der ich das ausfülle, hilft mir auch nur bedingt. Bausparverträge und Pauschbeträge und Vermögenswirksame Leistungen bedeuten für mich nur: ????? Und dann muss man, wenn man Kirchensteuer gezahlt hat, und die im letzten Einkommensteuerbescheid rückerstattet wurde, im aktuellen Jahr angeben, wie viel man rückerstattet bekam, oder irgendwie oder so ähnlich, und warum das Ganze, wenn das Finanzamt doch wissen sollte, was es im letzten Jahr höchstselbst gemacht hat? ???? Ich blick’s nicht. Deshalb schiebe ich den Steuerquark stets so lange wie möglich vor mir her und erledige gegen Ende Juli lieber alle möglichen anderen Sachen, um mich vor den schrecklichen Stunden im Steuerorkus zu drücken.
Weil es so schwierig war, gab es natürlich wieder viel Drama, denn ohne Tränen und Sachbeschädigung (meiner eigenen Besitztümer) kann mir nie etwas gelingen. Heute war es der Ordner mit den bisherigen Steuerausdrucken, der dran glauben musste. Ich warf ihn auf den Boden, sodass alle eingehefteten, gelochten Dokumente ausgerissen sind und jetzt nur noch einen losen Stapel bilden. Wow. Aber man kann mir nicht nachsagen, ich hätte kein Temperament.

Zudem musste ich mich beeilen mit dem Fertigwerden, denn heute ist der Todestag von Bismarck, und den wollte ich gebührend würdigen, indem ich ein Buch über ihn lese. Es ist aber nur ein kurzes Buch mit 160 Seiten und vielen Bildern. Einen Fehler habe ich auch schon darin entdeckt: Der Todestag seiner Frau Johanna wird als der 11. April 1894 angegeben. Richtig wäre der 27. November 1894; der 11. April ist Johannas Geburtstag. Da hat wohl jemand falsch kopiert …

Nun lese ich weiter. Bis später!

15. Juli 2020

Hallo! Jetzt hatte ich mir seit der Beendigung von Worms 3 ja eine Woche freigenommen, um zu lesen, Bücher zu kaufen und meine Büchersammlung zu sortieren. Nun ratet einmal, wie viele Bücher ich in dieser Woche gelesen habe:

Eines! Ja, ein kostenloses Fantasybuch auf Englisch. Vielleicht lese ich heute noch seinen ebenso kostenlosen Nachfolgeband zu Ende.

Außerdem lese ich an einer Moltke-Biographie herum, und komme trotzdem nicht weiter, obwohl sie mir so sehr gefällt. (Franz Herre schreibt super; und obwohl er kein professioneller Historiker, sondern Journalist ist, merkt man, welch umfassendes Wissen er gesammelt hat.) Ich neige dazu, Bücher, die mir zu gefallen, nicht zu Ende zu lesen und stattdessen Bücher zu lesen, die mich nicht so sehr ansprechen. Das ist eine meiner raffinierten Formen, mir unbewusst Freude vorzuenthalten …

Bücher kaufen wollte ich auch. Wenn ich auch sonst nichts kann, dann kann ich doch eines: Shopping! (Natürlich hauptsächlich online. Als Introvertierte hat man schließlich Angst vor echten Menschen.)
Wie viele Bücher habe ich wohl geshoppt? Wollt ihr raten?

Wisst ihr, was Lohengrin zu Elsa sagt?
„Nie sollst du mich befragen …“

Ja. Wenn man mich, ein Notebook und das Internet alleine lässt, fährt in drei Tagen ein Lastwagen vor und lädt zwei Tonnen Bücher ab. (Einen Füller habe ich mir auch gekauft, aber nur einen. Also, eigentlich zwei, aber der eine ist erst ab August lieferbar.)

Viele der Bücher sind gebraucht. Ich habe, in echter schwäbischer Vernunft, auf mehreren Seiten nach den besten Angeboten gesucht, abgewägt, ob mir das Buch den Neupreis wert ist oder ob es ein gebrauchtes sein darf, und auf diese Weise habe ich sehr viel gespart! Den gesparten Betrag konnte ich dann natürlich auch noch ausgeben, und zur Belohnung für mein umsichtiges Geldausgeben habe ich dann noch ein paar Bücher mehr gekauft. So geht Shopping! 😉 Nein, im Ernst, ich geb’s zu: Bei mir hat das Schwaben-Gen versagt/ist mutiert.

Aber jetzt kaufe ich in nächster Zeit keine Bücher mehr. Ich muss mir erlauben, mit denen, die ich bereits habe, zufrieden sein zu dürfen.

Shoppingliste für die nächsten Monate (ich will nicht schon wieder ein Zettelchen schreiben, die landen alle immer im Stapel und ich muss ewig suchen, bis ich sie wiederfinde, deshalb notiere ich sie hier):
– Porzellanbüste W und B für den Schreibtisch
– Die neue Moltkebiographie von C. H. Beck
– Der gebrauchte Bismarck in rot von Werner Richter
– Kunstdruck Heinrich V. und Papst Paschalis II.
– Kunstdruck Kaiserpr. Vers.
– Fotobuch von meinen Schwarzköpfchen
– Fotobuch für Mum
– Fotobuch für mich?
– COSRX Sonnencreme
– Tasse mit Foto
– Das schöne Worms-Bild mit der Pfalz von früher drucken lassen

Was soll ich weiters noch schreiben? Das Bücherumräumen ist noch nicht geschehen, schließlich muss ich dazu in dunklen Ecken abstauben, wo widerliche Wesen wohnen. Letztens rannte eine Spinne gerade als ich Sport machen wollte über meine Matte und verschwand zwischen den Bücherstapeln! Ich hatte mich eben erst hingelegt, um mit einem Workout zu beginnen, und dann sah ich aus dem Augenwinkel eine schnelle Bewegung. Wäre ich nicht schnellstens aufgesprungen, wäre sie über mich drübergerannt!! Und gerade an diesem Tag war es so warm, dass ich nur ein kurzes Sporttop anhatte; also wäre sie über meine Haut gelaufen! Igitt!! Ja, wenn ich aufräume, werde ich wohl auch dieser Mitbewohnerin begegnen.

Außerdem habe ich mich noch nicht entschieden, in welches Regal die Bücher über die Geschichte anderer Länder gestellt werden, und in welches die Bücher über die deutsche Neuzeit kommen. Die Bücher über Preußen und das Kaiserreich bleiben in einem anderen Zimmer; und wo sollen die 25 Bismarck-Biographien unterkommen? Und reicht der Platz überhaupt? Von 1519 bis 1918 herrscht totale Unordnung wegen Platzmangels. Das Mittelalter dagegen habe ich im Januar wunderbar sortiert: Im einen Regal sind die Dynastien in zeitlicher Abfolge, je Dynastie wiederum sortiert von Allgemeindarstellungen über Biographien einzelner Persönlichkeiten bis zu speziellen Themen à la „Die Berater Friedrich Barbarossas“. Im anderen Regal sind allgemeine Mittelalterthemen, sortiert nach Bedeutung des jeweiligen Themas (z. B. Krieg vor Mode, obwohl ich im wahren Leben die Mode dem Kriege vorziehen würde).
Auch für die böse Epoche habe ich diese Sortierung beibehalten: Beginnend mit dem Weltkrieg, dann Gesamtdarstellungen, dann Biographien. Die Bücher über den Widerstand stehen auch dort, sind aber örtlich abgegrenzt von den Büchern über die bösen Menschen.
Das Buch für die Epoche nach 1945 hat noch keinen festen Platz.

Aber die anderen Epochen sind noch nicht geordnet; jedes Buch steht da, wo eben Platz war, und drum herrscht ein völliges Durcheinander. Preußen ist überall; Napoleon, der Dreißigjährige Krieg und die Indianer stehen nebeneinander, ein anderes Buch über den Dreißigjährigen Krieg steht bei den drei Büchern über Schwertkampf, alles ist verteilt über drei Räume …

Es wird Zeit, dass Ordnung einkehrt.

Neues zu Worms 3

Worms 3 ist seit dem 8. Juli vollständig ins Notebook diktiert und korrigiert. Es hat 110 000 Wörter und ist somit mein drittlängster Roman nach „Der Kaiser von Huwelreich“ und „Der König von Blauwittern“. Jetzt gönne ich mir eine Woche lang Pause, werde nur Bücher lesen und kaufen und vielleicht noch Ordnung in meine Büchersammlung bringen.

Am 9. Juli war außerdem ein großes Jubiläum: Mein Schwarzköpfchen Lili ist seit diesem Tag 5 ganze Jahre bei mir! Zur Feier des Tages gab es ein Festtagsmenü mit allen Körnersorten, die es sonst abwechselnd gibt, mit Kolbenhirse, Nutriberries und Quellfutter. (Und auch Sonnenblumenkerne, aber in Maßen, denn die sind in großen Mengen nicht gut für die kleinen Vogellebern.) Lilis Männchen, der Blaue, hat natürlich auch mitgefeiert.

Die letzten Wochen kam ich gar nicht mehr zum Lesen, weil ich nur noch am Diktieren/Korrigieren war. Ich gönnte mir nur ab und an ein Youtube-Filmchen. Allerdings habe ich am Dienstag, weil ich so erschöpft war, einmal früher aufgehört, das heißt schon nachts um halb zwölf statt wie sonst um halb eins; wollte noch zur Entspannung schauen, was meine Youtuber so machen – und dann sah ich, dass gerade vor 55 Minuten ein neues Video gepostet wurde. Ich war so geschockt. Ein ganz großartiger Tukan ist gestorben! Sie war der Star ihres Kanals, war so süß und aufgeweckt, und ich habe fast alle ihre Filmchen angeschaut. Noch am Vortag hatte ich meiner Mutter wieder von den lustigen Angewohnheiten des Babytukans erzählt. Das Tukanmädchen kam als Baby zu seinem Menschen; außerdem leben noch ein Opatukan mit vielen körperlichen Gebrechen und seit einiger Zeit auch ein anderes junges Tukanweibchen bei ihm, das in seinem Leben schon viel Schlimmes erlebt hat (es war ein Wildfang im ursprünglichen Sinne des Wortes und wurde bei den Vorbesitzern in einem Hamsterkäfig gehalten. (!!!!!!!!!)) Und die dritte im Bunde war nun also der Babytukan, dieses Federbündel aus Energie und guter Laune, das immer klug und fröhlich war. Ich dachte, sie wird noch Jahre leben, wird ihrem Menschen und den Zuschauern viel Freude bereiten mit ihren Abenteuern, mit den anderen zwei Tukans ein schönes Vogelleben haben. Aber die Kleine hatte, wie erst im Nachhinein festgestellt wurde, ein schwaches Immunsystem. Sie war doch so süß und lieb! Und ja, ich habe eine Stunde lang für einen Tukan, den ich persönlich gar nicht kannte, geweint, und dachte immer wieder: „Das darf doch nicht wahr sein! Jetzt kommt sie nie wieder zurück!“. Wenn man Tiere liebt und/oder Mitgefühl für den Besitzer hat, dann nimmt einen so etwas eben mit. Ich habe den plötzlichen Tod eines geliebten Haustiers auch schon einmal mitgemacht und selbst nach drei Jahren muss ich immer noch weinen, wenn ich an meinen Fritz denke. Manche Leute würden natürlich sagen: „Hat die keine anderen Probleme?“ – doch seid beruhigt, ich habe genug zu tragen. Ich gehöre zu den Leuten, die, selbst wenn es ihnen gut geht, trotzdem noch einen diffusen Weltschmerz empfinden und für andere traurig sein können, (allein schon als Form der Solidarität und der Würdigung), und die, wenn es ihnen selber schlecht geht, vom Leid Unbekannter genauso wie von jedem eigenen winzigen Problem, noch mehr aus der Bahn geworfen werden.

Außerdem war am 8. Juli die Beerdigung für Georg Ratzinger. Dreimal habe ich in den Livestream hineingeschaut und war auch gleich wieder den Tränen nahe. Ich dachte auch an den Papst Benedikt: Obwohl er sich auf das Wiedersehen freut, ist er bestimmt trotzdem traurig. Echte, dauerhafte Geschwisterliebe, wie sie die drei Ratzingers besaßen, ist etwas sehr Seltenes und Kostbares.

04. Juli 2020

Gestern war der Jahrestag der Schlacht von Königgrätz. Da dachte ich an die armen Österreicher, Sachsen und Preußen, die dort gefallen sind oder verwundet wurden. Und an die armen Pferde! Ich besitze ja zwei Bücher über den Krieg von 1866, beide als E-Book. Eines davon, nämlich das Buch von Bremm, möchte ich aber demnächst noch in Papierform kaufen, weil ich seine zwei anderen Bücher (über den Siebenjährigen Krieg und den Krieg von 1870/71) auch als Papierbuch besitze. Meine Preußensammlung wächst und wächst.

Was ich letztens gelesen habe:

  • Briefe von Bismarck an seine Schwester Malwine und vice versa
  • „Aus meinem Leben“ von Joseph Ratzinger
  • Deutschland und Burgund im früheren Mittelalter (ich dachte, das Buch sei aus den 60er Jahren, aber in Wirklichkeit ist das ein Reprint von 1914 …)
  • Das Duell. Ein Buch mit Biographien wichtiger Persönlichkeiten der preußischen und österreichischen Geschichte: Der alte Fritz und Maria Theresia, Metternich und Bismarck, Franz Joseph und Wilhelm II., und der böse Mensch, dessen Namen nicht auf diesem Blog genannt werden soll und sein ebenfalls österreichischer Widersacher mit den Initialen K. S. Bei diesem Buch trat endlich das ein, das ich schon immer ersehnt hatte: Ich habe fast nichts Neues erfahren, weil ich fast alles schon wusste. Endlich ist von meinen zahllosen Preußen- und Österreichbüchern auch einmal etwas hängen geblieben.
  • Das Buch über Geographie, Geschichte und Politik von Tim Marshall. Ich habe es auf Englisch gelesen, weil das die Originalsprache ist und es als E-Book nur 1,04 Euro gekostet hat.
  • Töchter Gottes. Ein Buch über Frauen im Christentum
  • Alex and me. Das Buch von Irene M. Pepperberg über den wundervollen Graupapagei Alex. 2015 habe ich es schon einmal gelesen, und es rührt mich jedes Mal zu Tränen, weil Alex so süß war und viel zu früh gestorben ist. Wie mein Fritz, den ich immer noch so sehr vermisse.
  • Ein Buch über eine Frau, die bei der CIA gearbeitet hat. (auf Englisch)
  • Ein Buch über Preußen. Schön, einmal wieder in einem meiner Lieblingsthemen zu versinken. An jenem Tag ging es mir besser als sonst immer.
  • Ein Buch über die ersten Christen in Rom.

Zur Zeit komme ich kaum zum Lesen, weil ich alle Energien darauf verwende, Worms 3 zu Ende zu diktieren. Der Anfang von Worms 3 schreitet gemessener voran als die Vorgängerbände, da die eine Hauptfigur sich in einer Pattsituation wiederfindet, aus der sie sich nicht in eigener Kraft herausmanövrieren kann. Doch wenn der Knoten dann endlich zerschlagen ist, geht es ab! Außerdem fühlt es sich gerade so an, als wäre ab der Hälfte des Buches ein Schalter umgelegt, und jede Figur labert daher, als wolle sie eigentlich viel lieber in ein Shakespeare-Drama versetzt werden. (Nicht dass ich mich mit dem großen englischen Dichter vergleichen will, nein, ich bin schließlich nur eine Gurke.) Doch die Sätze haben einen Rhythmus, der immer deutlicher zu hören ist, und das Buch klingt zunehmend kunstvoll. (Andere würden natürlich sagen: artifiziell, bemüht, pathetisch, blabla. Und wisst ihr was? Ich mag das Übertriebene, Exaltierte, Pathetische! Bäh! Ich sitze hier an meinem Schreibtisch, kann so viel minderwertigen Stuss schreiben, wie ich will, und ihr könnt mich nicht dran hindern! Ha! Also gewöhnt euch dran, dass in der Welt auch Quark gemacht wird.)

Letzten Monat habe ich einmal 43,7 Kilo gewogen. Das war cool. Ohnehin möchte ich wieder mehr Cardioeinheiten in mein tägliches Sportprogramm aufnehmen, obwohl ich Cardio nicht ausstehen kann.

Einer meiner Lieblingsfüller rostet von innen! Ist das nicht gemein? Jetzt habe ich ihn in Essig liegen lassen, aber jetzt sind die goldenen Zierteile angelaufen. Oh Mann! Ich hatte den doch so gern …

Gestern habe ich 8000 Wörter diktiert. Wahnsinn. Sonst sind schon 5000 viel.