Putin hat einen furchtbaren Krieg begonnen.
Meine Gedanken sind bei dem gesamten ukrainischen Volk – bei den tapferen Soldaten und Zivilisten, die ihr Land verteidigen mit heroischem Opfermut, angeführt vom Helden Wolodymyr Selenskyj; bei den Flüchtlingen, die nicht wissen, ob sie ihre Angehörigen je wiedersehen, und die nicht wissen, ob sie je in ihr Land zurückkehren können; bei denen, die sich entschlossen haben, zu bleiben und auszuharren in ihrer geliebten Heimat.
Meine Gedanken sind bei den mutigen Zivilisten, die sich mit bloßen Händen Panzern, Konvois und Soldaten entgegenstellen: Es sind Frauen und Männer, jung und alt, in den Händen Fahnen, in den Herzen allergrößte Tapferkeit.
In langen Schlangen stehen die Menschen für Waffen an: Es sind Studenten und Senioren, Künstler, Programmierer und Managerinnen. Überall werden Molotowcocktails hergestellt, um sich gegen die Panzer des Feindes zu wehren. Ältere Frauen und Männer sprechen die russischen Soldaten an, fragen sie furchtlos, warum sie hier sind, und verlangen ihren Abzug.
Ich denke an die 13 heroischen Männer von der Schlangeninsel und den heldenhaften Ingenieur, der sich mit der Brücke in die Luft sprengte, um seiner Einheit den Rückzug ermöglichen zu können.
Meine Gedanken sind bei den furchtlosen Klitschko-Brüdern und allen, die in den schwer beschossenen Städten ausharren, bei den Ärzten, Polizisten, Politikern, Bürgermeisterinnen, Journalisten, einfachen Leuten – sie alle sind Männer und Frauen, die Unglaubliches leisten und Unfassbares erleiden.
Ich denke an alle Bürger anderer Länder, die sich noch in der Ukraine aufhalten und um ihr Leben fürchten müssen.
Mein Mitgefühl gilt auch allen Ukrainern, die außerhalb ihres Landes leben und mitansehen müssen, was mit ihren Familien, Freunden und ihrem ganzen Land geschieht.
Ich bewundere die nunmehr 1000 Freiwilligen, die sich in die Ukraine aufgemacht haben, um dort für die unschuldigen Menschen zu kämpfen.
Liebe Ukrainer, die Welt steht auf eurer Seite. Wir wünschen euch den Sieg, wir wünschen euch ein schnelles Ende des Kriegs, wir wollen eure freie Ukraine wiederaufbauen helfen. Das Schicksal soll euch wieder lächeln.
Meine Gedanken sind bei unseren Mitgeschöpfen, den Tieren, die genauso Opfer dieses schrecklichen Krieges sind: Bei allen, die nicht mitgenommen werden konnten auf die Flucht, und die man dem Hungertod oder dem Tod durch Beschuss überlassen musste. Wie viele Aquarien standen in den Häusern der Städte, wie viele Volieren musste man zurücklassen? Wie viele Stalltiere in den Außenbezirken kamen um? Sie alle hatten ihr eigenes Leben, und sie wurden von Menschen geliebt. Und wie viele freilebende Tiere sind durch Artillerie gestorben? Ob Taube oder Maus: Es sind unsere Mitlebewesen, und es ist nicht der Wille der Natur, dass Tiere sterben und die Pflanzen vernichtet werden, weil ein einziger trotziger alter Mann den Zustand historischer Landkarten wiederherstellen will!
Deshalb bin ich so, so dankbar, dass Polen verkünden ließ, dass auch Haustiere willkommen sind.
Ich bewundere alle Russinnen und Russen, die gegen den von Putin entfesselten Wahnsinn auf die Straße gehen. Euer Regime will es verleugnen, doch es ist wahr: Die Welt steht auf EURER Seite.
Ich bedaure auch den Verlust der Gebäude, der Autos, der vielen Besitztümer, die jemandem gehört und jemandem Freude gemacht haben. So vieles wird vernichtet: Erinnerungen, Büchersammlungen, Manuskripte, Fabriken, Geschäfte, Schönheit, Spielsachen, Werkzeuge, Hausrat – alles zerstört.
Wenn ich die Fotos anschaue, scheint es wie zwei Welten: Zum einen Menschen mit heutiger Kleidung, mit Handys – hinter ihnen dann zerstörte Gebäude, ausgebrannt, schwarz und leer die Fenstern. Leblose Gebäude, da in ihnen niemand mehr leben kann. Trümmer, Balken auf dem Boden. Es ist, als wäre der Hintergrund den Büchern über den Zweiten Weltkrieg entnommen.
Doch es ist nicht die Geschichte, es ist die Gegenwart. Das Leid von damals ist zurück, dieselbe Zerstörung, dieselbe Not. Es ist die Fratze des Krieges, die aus tausend leeren Fenstern starrt.
Ich bin allen Ländern tief dankbar, die den Überfall auf die Ukraine verurteilt haben.
Meine große Hochachtung gilt den Ländern und Politikern, die sich als Vermittler angeboten haben und immer noch anbieten, unter ihnen auch Papst Franziskus.
Ich bin unglaublich stolz auf die Länder, die sich zur Aufnahme von Flüchtlingen bereiterklärt haben; besonders freute mich die sofortige Hilfsbereitschaft von Polen, Ungarn und Tschechien. Ihr seid großartig!
Ebenso stolz bin ich auf alle Privatmenschen, die kurzerhand Flüchtlinge bei sich aufnehmen, zur Grenze fahren, und auf alle, die wie auch immer Hilfe leisten.
Ich bin stolz auf alle Länder, die sich an Sanktionen gegen Russland beteiligen: Auf die EU und ihren Zusammenhalt; auf Kanada und Australien und die USA; auf unsere großartigen Freunde Japan und Südkorea; auf die Unterstützung von Singapur. Und welche Ehre, dass auch die neutrale Schweiz sich den Sanktionen anschließt!
Ich danke allen Ländern, die Kriegsgerät liefern. Die Zeit der Reden und Diplomatie hat Putins niederträchtiger Überfall beendet – jetzt brauchen die Ukrainer Waffen und Ausrüstung. Die Geißel des Krieges ist nach Europa zurückgekehrt.
Ich bin stolz und dankbar, dass so viele Länder sich zu Hilfslieferungen bereiterklärt haben: Europa, die USA, Kanada, Australien, Japan, Südkorea, Israel, Singapur, Taiwan.
Ebenso stolz bin ich auf Privatleute, die spenden: Von denen, die nur einen Euro erübrigen können, bis zu dem japanischen Unternehmer von Rakuten, der acht Millionen Dollar gespendet hat.
Vielen Dank für die unschätzbare Hilfe an das Rote Kreuz und den Roten Halbmond.
Ich freue mich, dass die Türkei die Meerengen schließt! Es ist euer Recht, das zu tun, und Geschichtsfreunde wissen, wie oft Russland euch die Oberhoheit über sie abstreiten wollte. Ich bin dankbar, euch als Nato-Verbündeten zu haben.
Ich bin stolz auf die Politiker und Diplomaten hier und in den anderen Ländern, denen man die Sorgen, die Mühen und den pausenlosen Einsatz ansieht. Eure Bürde ist schwer, und ihr gebt alles!
Ich bin stolz auf die überbordenden Solidaritätsbekundungen überall auf der Welt und im Internet: Menschen demonstrierten auf dem ganzen Kontinent, in Europa, Argentinien, Delhi, Japan, Istanbul, Teheran. Im Internet zeigen Unzählige ihr Mitgefühl in den Kommentarbereichen von YouTube: Friedenswünsche aus Brasilien und den Philippinen, Korea und China, Australien, Kanada, den USA, Europa, der Türkei, Indien. Das Bild der Berliner Demonstration, die ganze Straße bis zum Brandenburger Tor gefüllt mit 100.000 Menschen, hat mich mit dem größten Stolz erfüllt. Danke an alle, die vor Ort oder im Geiste dabei waren.
Danke an alle Menschen, die auf welche Art auch immer zeigen, dass sie auf der Seite des Friedens und der Ukraine stehen, mit Worten oder ohne Worte. So wie die kleine Babuschka in der Moskauer U-Bahn, die eine leuchtend gelbe Jacke und ein strahlend blaues Kopftuch trug.
Danke an alle, die für den Frieden beten oder für den Frieden Tränen vergießen.
Ich danke allen Ländern, die im UN-Sicherheitsrat Russlands Krieg verurteilten.
Ich bin enorm stolz auf den russischen Delegierten Oleg Anisimov, der sich im Weltklimarat für den Angriff auf die Ukraine entschuldigte. Wir brauchen noch mehr Russen mit seinem Mut!
Ich hoffe so sehr auf China, dass es Putin endlich in die Schranken weist, und wenn auch nur, um seine Märkte zu retten. Bitte, China, tu etwas! Wir brauchen deine riesige Stärke!
Ich freue mich, dass die unbekannten Hacker der Gruppe Anonymous unermüdlich die Seiten der russischen Regierung lahmlegen, die russischen Fernsehkanäle hackten, damit sie ukrainische Sender und die Wahrheit zeigen! Wie jemand im Internet schrieb: Ihr seid wie die Avengers!
Die ukrainische Regierung bietet allen russischen Soldaten, die sich ergeben, 40.000 Euro an. Ich bin begeistert, dass die internationale IT-Industrie das Geld beisteuert. Es ist anständig, dass die Linke ihnen Asyl in Deutschland anbietet, denn in Russland würden sie als Deserteure wohl kaum freundlich aufgenommen werden.
Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass alle Parteien im Bundestag Russlands heimtückischen Angriff verurteilen.
Ich bin beeindruckt, dass Christian Kern, österreichischer Bundeskanzler a. D., seinen Aufsichtsratsposten bei der russischen Eisenbahn sofort niedergelegt hat. Ich mochte seinen Nachfolger viel mehr – aber Ehre, wem Ehre gebührt.
Danke an alle Unternehmen und Privatmenschen, die Russland freiwillig boykottieren: Von den Supermarktketten über die Ölgiganten, von den Autoherstellern, Google, Twitter, YouTube und Apple bis zu den Filmstudios von Hollywood.
Danke an die internationale Judovereinigung, die Despot Putin die Ehrenpräsidentschaft aberkannt hat, und danke an die Sportverbände, die Russlands Teams ausgeschlossen haben. Danke an die Fußballvereine, die ebenso Zeichen setzen, und danke an die Fußballfans, die ukrainischen Spielern wie z. B. in Portugal überwältigende Anteilnahme zeigen.
Mein Dank geht auch an den reichen Oligarchen, der seinen Fußballverein Chelsea verkauft und den Gewinn an ukrainische Opfer des Krieges spenden möchte. Wenn er auch als Kreml-nah gilt – wer sich von Putin abwendet, tut das Richtige!
Und vielen Dank auch an ein kleines Unternehmen in Russland namens Benu, das bunte, glitzernde Füllfederhalter herstellt und auf Instagram ein Bild veröffentlich hat: glitzernde Füllfederhalter, die das Friedenszeichen bilden. Ich bin stolz auf euch.
Mit Rührung und Dankbarkeit habe ich gelesen, dass in der UN-Vollversammlung 141 Länder Russlands Angriff verurteilt haben! Von Giganten bis zu kleinen Inselstaaten – eine überwältigendes Zeugnis für den Frieden, ein Schulterschluss der Nationen! (Und von den 35, die sich enthalten haben, werden einige gewiss auch einen raschen Frieden wünschen, aber vielleicht aufgrund ihrer jeweiligen Lage den Aggressor Russland nicht allzusehr verärgern wollen. Sie müssen auch ihre eigenen Interessen im Auge behalten, und wer von Russland abhängig ist, kann nicht völlig frei abstimmen.)
Es freut mich so sehr, dass Brasilien auch für die Resolution war! Und die vielen kleinen Länder aus allen Ecken der Welt! Alle Europäer standen vereint, natürlich, und unsere Freunde aus Ostasien, Japan und Südkorea! Die USA, Kanada und Australien hatten allen gezeigt, wo sie stehen! So viele Staaten in Afrika waren dafür, danke, danke, danke! Besonderen Dank auch Äthiopien: Du warst einst in derselben Notlage wie die Ukraine, aber der Völkerbund ließ dich im Stich. Dem Nahen Osten ebenfalls meinen tiefsten Dank, und Südostasien!
Vielen Dank an alle regierungskritischen Russen, die Ärzte, Künstler, Sportler, die Tochter von Putins Sprecher und rechter Hand, die sich öffentlich gegen Putin ausgesprochen haben. Vielen Dank an Nawalny. Wir brauchen noch mehr wie euch, das ganze Land muss aufwachen!
Vielen Dank an alle Russen, die ihre Waffen niederlegen. Ein Despot hat keinen militärischen Gehorsam verdient. Ich hoffe so sehr, dass sich integre Generäle finden, die Putins Wahnsinnskrieg beenden, oder dass das russische Volk sich erhebt und seinen Diktator hinwegfegt.
Frieden für die Ukraine und Freiheit für Russland!
Frieden für die Welt!