Archiv für den Monat: Juli 2018

KvB 28. Juli 2018

Oh, KvB! Der Titelheld hatte endlich, endlich seinen Auftritt, und die Szenen mit ihm machen super viel Spaß. Der ist enorm herzig! Ein zartfühlender Grübler mit intellektuellen Hobbys, und dabei erwarten doch alle, dass aus ihm ein Kämpfer und Herrscher wird … Worum es sonst noch geht? Schwertleite! Turnier! Juhu! Demnächst kommt der erste Giftanschlag; ein sehr spezieller Giftanschlag. Es ist doch immer interessant, wenn einem die eigenen Verwandten dubiose Zusatzstoffe in den Wein schütten.

Was macht derweil Hauptfigur Nr. 2? Er reitet durch die Welt und schlägt Schlachten. Manchmal rettet er auch Leute, dabei hat er doch gar keinen Hang zu Heldentum. Ich freue mich schon auf die Szene, in der er eine Stadt niederbrennt, genauer: Die Stadt, in der er wohnt. Warum tut er das (abgesehen von seinem Hang zur Pyromanie)? Ja, das ist freilich ein großer Spoiler und wird nicht verraten.
Eine meiner Lieblingsstellen ist das Tischgebet des Bischofs von Speyer, das er bei jedem Festmahl spricht: „Oh Herr, schau nicht auf Deinen gefräßigen Diener, den Du mit schwerer Prüfung heimsuchst. Setze mir ein Mahl vor aus Brei und Wasser, und Dein armer gefräßiger Diener wird demütig fasten!“
Allgemein betrachtet sind die Szenen mit KvB heiterer, leichter und sonniger; Nr. 2 dagegen vertreibt allen Frohsinn, wo auch immer er hingeht.

KvB wird ein langes Buch. Der erste DIN-A4-Block ergab beinahe 100 Buchseiten! Für gewöhnlich entspricht bei mir ein von Hand vollgeschriebener DIN-A4-Block 60 Buchseiten. Da war ich ganz schön erstaunt.

Mini-Projekt WmeKv hat schon wieder einen anderen Titel erhalten und muss noch ins Notebook diktiert werden. Ein Cover hat es bereits!

Projekt WmeKv

Ich habe ein neues Buch geschrieben, einen Kurzroman. Begonnen habe ich damit am 02. Juli 2018, am 12. Juli 2018 habe ich es beendet. Insgesamt habe ich 9 Tage daran gearbeitet, denn an einem Tag habe ich nicht daran weiterschreiben können. Das Lustige an der Sache ist: Schon beim Schreiben war mir klar, dass dieses Buch niemand lesen wird, denn die Zielgruppe, an die es sich richtet, ist praktisch nonexistent. Ich meine, wen interessiert schon das Schicksal einer Frau, die sich als General verkleidet und ihr Land retten will, weil sie ein Talent fürs Erstellen von Operationsplänen hat? – Eben. Niemanden.
Warum ich mich trotzdem diesem Projekt gewidmet habe? Auch wenn es niemand liest, ist eine Veröffentlichung mehr trotzdem eine feine Sache. Je größer das Portfolio, umso eher nehmen potentielle Leser die Autorin ernst. Außerdem hat sich das Huwelreich-Universum wieder weiter ausgedehnt. Und ansonsten: Die Idee ging mir schon lange im Kopf herum und ließ mich nicht los, also musste ich sie als Getriebene meiner wirren Ideen eben endlich verwirklichen, damit ich mich wieder kommerziell fruchtbringenden Projekten widmen kann.

Jetzt darf ich noch ein Cover suchen, und beim Titel bin ich mir auch noch nicht sicher. (Ursprünglich hätte das Buch „Fröhlich sterben“ heißen sollen, allerdings lässt der Titel eine weit dunklere Atmosphäre erahnen, als das Buch tatsächlich aufweist.)

Infos zu diesem Projekt:

  • Der Schreibstil ist diesmal nicht personal, sondern auktorial, soll heißen, es wird alles aus der Sicht eines allwissenden Erzählers berichtet. Dazu habe ich mich vom Plauderstil des 19. Jahrhunderts inspirieren lassen und alle Begebenheiten mit einem leicht spöttischen Unterton geschildert. Gerade im auktorialen Erzählstil kann man herrlich die Banalität des menschlichen Strebens und Mühens darstellen. Ein auktorialer Erzähler, der seine Figuren ernstnimmt, ist kläglich pathetisch.
  • Die Feuerburger und die Huwelreicher sind wieder zurück!
  • Es sind einige Moltke-Anspielungen darin versteckt.

Und was macht eigentlich Projekt KvB? Der Titelheld trat einmal im langen Prolog auf und verschwand dann von der Bildfläche. Bald kommt er zurück!

Projekt KvB – 2. Juli 2018

Es ist offiziell: KvB wird härter und emotionaler als „Der König von Blauwittern“. Die letzten Tage schrieb ich eine Szenen-Trias, die ein zentraler Teil der Handlung ist. Von der klassischen Schlachtszene geht es weiter zu einer lapidar bösen Szene (mehr kann ich nicht sagen wegen Spoilergefahr), um zu enden in einer Szene, die die anderen beiden dann in den Schatten stellt.
Beim Schreiben fand ich die Szenen nicht übermäßig gelungen; aber als ich sie dann am Stück las, hatten sie die Schlagkraft, die ich beabsichtigte. Hurra!

Nun muss wieder ein neuer Spannungsbogen aufgebaut werden nach dieser Explosion des vorherigen. Außerdem steht ein Ortswechsel in der Handlung an, dann wird alles zunächst heller, luxuriöser, scheinbar schöner – aber der Eindruck täuscht. Es ist nicht alles Gold, was glänzt, und was wäre ein Lili-Vogel-Roman ohne Herrscher mit Hang zu Tyrannei? Aber ich freue mich jetzt schon auf die Kemenate der Damen, die mit blauer Farbe aus feingemahlenem Lapislazuli gestrichen ist!

Im Gesamten betrachtet sind meine Bücher bisher krass unterschiedlich: Da hätten wir das federleichte, verspielte „Wie man einen Kaiser erpresst“; den lustigen „Dietrich von Bern“-Roman, der sich gerne selber auf den Arm nimmt; das ernste Duo „Die Rose von Huwelreich“ und „Der Kaiser von Huwelreich“, bei denen aber auch der Humor nicht zu kurz kommt; dann „Der König von Blauwittern“ mit einer bizarren Humor-Nebenhandlung und einer todernsten Haupthandlung, die sich mit der zerstörerischen Kraft von Narzissten auseinandersetzt. Und als neuester in der Runde eben KvB.

Weitere Projekte für Kurzromane schwirren mir im Kopf herum. Eventuell lege ich einen Stopp bei  KvB ein und widme mich ein paar Tage lang nur diesen neuen Projekten. Da wäre einmal FS, das im 19. Jahrhundert spielt und für das ich noch eine Biographie über Moltke lesen muss. Hier wird’s sogar mal wieder ein bisschen lustig. Außerdem ein namenloses Mittelalter-Projekt, das hyper-düster wird, und ein Projekt N, das ich seit dem 16. August 2016 im Auge habe und am dem das moderne Regietheater Schuld hat. Alle würden in Huwelreich und Umgebung spielen, bis auf das letzte, das spielt in einer an der Antike orientierten Welt in einem Reich namens Aeterna.