Neues zum Projekt „Medara“

Offenbar kann ich nur noch kurze Bücher schreiben: Erst 130 Seiten, dann mit Hängen und Würgen 90 Seiten, (ein längeres mit 230 Seiten, immerhin), und das aktuelle Projekt wird voraussichtlich noch kürzer! Ich vermute, dass es nur 60 Seiten werden. Das ist natürlich kein Roman, nur eine Schmalspurerzählung.
Aber dann soll es halt so sein. Es widerstrebt mir, alles auszuwalzen und auszustopfen mit unnützen Nebenhandlungssträngen. Außerdem ist das Land, in dem das neue Projekt spielt, ja ganz charmant und gut ausgearbeitet, aber ich habe keine Lust, mich wochenlang damit abzugeben. Eigentlich will ich zurück nach Worms.

Das neue Buch hat auch einen untypischen Handlungsverlauf: Das zentrale Element, dessenthalben ich es schreiben wollte, kommt erst im letzten Viertel zu tragen. In meiner Vorstellung nahm dieses Element stets den größten Teil der Handlung ein. Allerdings sind die vorhergehenden Ereignisse nötig, um der Geschichte Leben einzuhauchen; ohne sie würde die Geschichte sehr kalt und unpersönlich wirken.
Das zentrale Element ist sehr spannend (finde zumindest ich), und ein anderer Autor würde daraus einen ganzen Roman machen können. Da dieses Buch jedoch in die Welt von Huwelreich etc. eingebaut wird, muss die Geschichte anders aufgebaut werden. Die Grundidee hat dadurch an Kraft verloren, die gesamte Buchreihe hat an Vielfalt und Weltenbau gewonnen.
Eigentlich würde der zentrale Konflikt dieser Geschichte sogar besser in die Jetztzeit passen. Er hat etwas Thrillermäßiges an sich. Aber über die Jetztzeit kann ich nicht schreiben, darüber weiß ich zu wenig.

Was eine Option wäre: Das Medara-Buch dauerhaft kostenlos machen. Dann brauche ich beim Schreiben kein schlechtes Gewissen haben, weil es so kurz ist, und ich muss es nicht auf Mainstream trimmen und mit den gleichen langweiligen Handlungsmustern füllen. Dann bleibt es nur die schlanke Original-Version.